
Wintervergnügen auf dem Eis
Klirrende Kälte, glitzernder Frost, spiegelglatte Eisflächen – im Winter gibt es für Groß und Klein kaum etwas Schöneres, als eine Runde Schlittschuh auf dem zugefrorenen See.
Doch Vorsicht: Selbst wenn die Eisdecke stabil aussieht, reicht ihre Tragfähigkeit oft nicht aus. Wer allzu leichtsinnig gefrorene Gewässer betritt, kann sich in Lebensgefahr bringen. Allein im vergangenen Jahr sind in den Wintermonaten in deutschen Gewässern insgesamt 92 Menschen ertrunken. Wann sich Schlittschuhläufer und Spaziergänger aufs Eis wagen können und was im Fall eines Einbruchs zu tun ist, sagen wir ihnen.
Wenn der Winter Seen und Teiche in schimmernde Eisbahnen verwandelt, gibt es für viele Menschen kein Halten mehr. Doch der Winterspaß hat seine Tücken. Bei stehenden Gewässern ist das Eis erst ab einer Dicke von 15 Zentimetern belastbar genug, bei fließenden erst ab 20. Für Laien ist die Stärke der Decke allerdings schwer einzuschätzen. Denn Eis sieht von oben oft stabiler aus, als es ist. Daher empfiehlt sich dringend, nur gefrorene Gewässer zu betreten, die die zuständige Gemeinde offiziell freigegeben hat. Zudem sollten Eisläufer und Spaziergänger auf Schilder achten und Hinweise in den Medien ernst nehmen. Wer Warnungen und Verbote ignoriert, begibt sich womöglich in Lebensgefahr. Ratsam ist auch, nur an bewachten Stellen und nie allein auf das Eis zu gehen. Jemand sollte in der Nähe sein, um notfalls Hilfe holen zu können. Vor allem sollten Eltern ihre Kinder niemals ohne Begleitung auf gefrorenen Gewässern spielen lassen.
Vorsicht bei dunklen Flecken im Eis und verschneiten Flächen
Oft helfen schon Vorsicht und ein Bewusstsein für die Risiken, um Unfälle zu vermeiden. Um dunkle Stellen im Eis und verschneite Flächen sollte jeder einen weiten Bogen machen – dort ist das Eis dünner und kann leicht brechen. Das gilt auch, wenn kleine Bäche oder Kanäle in den See fließen: An den Ein- und Ausflüssen sind die Risiken höher als an anderen Stellen des Gewässers.
Bei Unfällen unbedingt Ruhe bewahren
Wenn es zu einem Einbruch kommt, ist Eile geboten: Bereits nach wenigen Minuten im Wasser erschlaffen die Muskeln, so dass der Verunglückte sich nicht mehr selbst halten kann. Eingebrochene sollten versuchen, nicht in Panik zu geraten, die Arme ausbreiten, um nicht unterzugehen, und um Hilfe rufen. Wer sich hektisch bewegt, vergeudet Energie und Wärme. Nahe dem Loch kann das Eis extrem brüchig sein.“ Wenn möglich, können die Helfer flach auf dem Bauch ein Stück zu dem Verunglückten heranrutschen und ihm einen Ast oder den Ärmel eines Mantels zuwerfen. Dabei sollten sie sich möglichst absichern, zum Beispiel mit einem Abschleppseil. Noch mehr Sicherheit bieten Rettungsleitern, die an vielen Seen bereitstehen. Bis der Rettungsdienst eintrifft, sollten die Helfer ein geborgenes Unfallopfer aufwärmen, etwa mit trockenen Jacken und Decken.