
Umgangssprachlich meinen wir den Schwarzen Holunder, wenn wir von Holunder sprechen.
Er ist auch als Holler oder als Holder bekannt. Der Holunderbaum wächst bis zu sieben Meter hoch. Seine gelblich weißen Blüten verströmen ab Juni einen intensiven Duft. Bis September entwickeln sich aus den in schirmförmigen Trugdolden angeordneten Blüten fünf bis sechs Millimeter große, kugelförmige fast schwarze Steinfrüchte. Wegen seiner Inhaltsstoffe wie ätherischer Öle gilt Holunder auch als Heilpflanze: Er soll schweißtreibend und schleimlösend wirken und die Abwehrkräfte stärken. Holunderbeeren enthalten viel Vitamin C, B-Vitamine und Folsäure. Aber Achtung: Holunder sollte man nicht roh genießen.
Rohe Früchte generell, aber auch unreife Früchte, können Erbrechen und Durchfall auslösen. Beim Kochen werden die giftigen Stoffe zerstört. Tipps zum Sammeln:- Holunderbüsche identifizieren: In Mitteleuropa gibt es drei Arten von Holunder: den Schwarzen Holunder, den Trauben-Holunder und den Zwerg-Holunder. Der schwarze Holunder ist bei uns am meisten bekannt und verbreitet. Mit seinen weißen, duftenden Blüten und den charakteristischen, tief schwarzen Früchten ist er häufig in Gärten zu finden, wächst aber auch im Gebüsch am Wegesrand und in Wäldern. Vorsicht beim Verzehr der rohen Beeren direkt vom Busch: In den unreifen Samen und Beeren von Holunder findet sich ein harziger Stoff, der zu Erbrechen und Durchfall führen kann. Kinder sollten deshalb keine unreifen Früchte essen. Geerntet werden die Holunder Beeren erst, wenn sie tief blauschwarz sind.
Beim Kochen werden die giftigen Stoffe zerstört.- Sammeln Sie Holunder nur an unberührten Stellen: Meiden Sie Orte, an denen die Büsche Pflanzenschutzmitteln aus Heimgärten und der Landwirtschaft ausgesetzt wurden. Holunder, der an stark befahrenen Straßen wächst, ist ebenfalls mit Schadstoffen belastet und daher ungeeignet.- Beste Zeit zum Pflücken: Holunderbeeren pflücken Sie am besten im trockenen Zustand, daher Regentage vermeiden und nach einem Regen abwarten, bis die Dolden wieder getrocknet sind. Ideal sind sonnige Tage um die Mittagszeit. Nach dem Pflücken sollten Holunderblüten so rasch wie möglich verarbeitet werden, am besten innerhalb von ein bis zwei Tagen. - Die Holunderblütendolden sollten voll aufgeblüht sein und möglichst wenig Regen erwischt haben, damit so viel Blütenstaub wie möglich drauf ist. Rezepte: Holunderblüten-Sirup Ende Mai/Anfang Juni ist die Zeit zum Holunderblütensirup selber machen. Schmeckt super mit Prosecco, zum Tränken von Kuchen oder als erfrischender Saft für die Kinder.
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