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© Montessori-Schule Niederseeon
Fremde werden Freunde
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Fremde werden Freunde
Kindern das Flüchtlingsthema altersgerecht näherzubringen ist nicht immer einfach. Einen anderen Weg wählten die Schüler der Grundstufe der Montessori-Schule Niederseeon und studierten unter der Regie von Grundstufenlehrer Ronny Haselow ein Musical zu diesem Thema ein.
Kurz vor den Faschingsferien war es dann soweit. Insgesamt 18 Schüler zwischen 6 und 10 Jahren führen das Stück „Fremde werden Freunde“ von Rolf Krenzer und Reinhard Horn auf. Für viele ihr erstes Musical vor echtem Publikum.
Das Musical, in dem es um Gelbländer und Blauländer ging, startet mit einer lustigen Einleitung: Drei Kinder halten Schilder hoch, auf denen nacheinander „Hallo“, „Es beginnt“, „Jetzt“, „Klatschen“, „Mehr“, „Danke“ steht. Dann sieht man Kinder in gelber Kleidung. Das sind die Menschen aus Gelbland. Durch Sprecherinnen erfährt man, dass in Gelbland Krieg herrscht. Die Menschen haben Angst. Sie hungern und frieren, werden verfolgt. Sie müssen fliehen. Sie kommen auf Booten übers Meer nach Blauland und können erst einmal bleiben. Die Menschen in Blauland tragen blaue Kleidung. Allerdings sind die Menschen aus Gelbland fremd, andere Kleidung, andere Sprache, andere Lieder, Tänze und Essen. Den Blauländern werden skeptisch und reagieren abweisend. Sie beginnen, eine schwarze Mauer, dargestellt durch Kinder mit schwarzer Kleidung, um die Gelbländer zu bauen. Diese haben wieder Angst. Es ist wie vorher im Krieg.
Doch eines Tages fängt ein Kind in Blauland an, bunte Seifenblasen aufsteigen zu lassen. Sie schweben über die schwarze Mauer. Die Gelbländer schauen überrascht. Es kommen immer mehr Seifenblasen. Ihre Angst verfliegt immer mehr und sie fassen Vertrauen. Auch sie beginnen nun, Seifenblasen über die schwarze Mauer zu den Blauländlern zu schicken. Zusammen sehen die Seifenblasen noch viel schöner und bunter aus. Eine Gruppe der Kinder singt dazu das Lied „Eine kleine Seifenblase“. Die Blauländer erkennen mehr und mehr, dass aus Fremden tatsächlich Freunde werden können. Sie fangen an, die schwarze Mauer einzureißen. Gelb- und Blauländer fassen sich an die Hände und tanzen miteinander. Sie singen das Lied „Geht einer auf den andern zu“. Am Ende tragen alle Kinder grüne Kleidung. Keiner lässt sich mehr nach Farben sortieren. Es gibt kein Blau und kein Gelb mehr, sondern nur noch Freunde.
Die Kinder lernten während des Einstudierens viel über sich und den Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen und stellten letztendlich ein großartiges Musical auf die Beine, an dem jeder einzelne wachsen konnte. Die Aufführung war für alle ein gelungener Höhepunkt am Ende des Schulhalbjahres und macht Lust auf weitere Projekte dieser Art.