Menschen mit Behinderung wird das Leben oft unnötig schwer gemacht. Schnell werden ein zu hoher Bordstein zum Hindernis und ein zu hoch aufgehängter Briefkasten zur Herausforderung.
Nach der Winterpause sind die Stadtteil-Checks des Projekts „Auf Herz und Rampen prüfen“ wieder angelaufen. Dabei machen Kinder und Jugendliche den Test: Ist der eigene Stadtteil auch für Menschen mit Handicap zugänglich oder lauern unüberwindbare Barrieren? Um sich in deren Situation einfühlen zu können, testen sie mit Rollstühlen, Augen-binden und Blindenlangstöcken – angeleitet von Blinden oder Sehbehinderten sowie Menschen im Rollstuhl.
Ablauf eines Stadtteilchecks
Nach einer kurzen Vorstellung und Einführung ins Projekt, wird die Benutzung der Hilfsmittel durch Expert/innen erklärt. Die Teilnehmenden werden mit Rollstühlen, Augenbinden und Blindenlangstöcken sowie Simulationsbrillen, die Gegend erkunden. Dabei erfahren sie, mit welchen Barrieren Menschen mit Behinderung(en) im Alltag umgehen müssen und mit welchen Sinnen sie sich orientieren können.
Das Konzept von „Auf Herz und Rampen prüfen“
Bei einem Stadtteilcheck, der ca. drei bis vier Stunden dauert, werden Teile eines Viertels auf seine menschlichen (Herz) und baulichen (Rampen) Barrieren getestet. Die Kinder erleben dabei selbst, wie es ist, sich mit einem Rollstuhl fortzubewegen oder als blinder Mensch im Alltag zurechtzukommen. Neben einer Sensibilisierung für das Thema Behinderung werden aufgedeckte Missstände an die politisch verantwortlichen Stellen (z.B. Bezirksausschuss) weitergeleitet, um Veränderungen zu bewirken.
An den Stadtteilchecks können Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren mit ihren Schulklassen teilnehmen sowie Gruppen aus Kinder- und Jugendeinrichtungen im Stadtgebiet München.
Die Stadtteilchecks „Auf Herz und Rampen prüfen“ werden ganzjährig angeboten. Kosten entstehen für die teilnehmenden Gruppen keine. Die Förderung des Projekts erfolgt durch Mittel der LH München.