Die Krabbelgruppe einmal die Woche ins Wasser zu verlegen, halten viele junge Eltern nach wie vor für eine gute Idee. Beim Babyschwimmen steht der Spaß im Vordergrund. Umso besser, wenn die kleinen Schwimmmeister dabei noch in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung gefördert werden.

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Young mother and baby relaxing in the swimming pool
Schwimmen lernen Babys in ihrem ersten Schwimmkurs nicht. Das gelingt erst mit etwa vier Jahren. Dagegen werden sie von Mama oder Papa durchs Wasser gezogen, versuchen bunte Schwimmtiere zu erwischen, greifen nach dem Wasserstrahl aus der Gießkanne oder lassen sich auf einer Matte hin und her schaukeln. Die meisten Babys genießen die schwerelosen Bewegungen im Wasser. Vielleicht auch, weil ihnen das Element aus der Zeit im Mutterleib vertraut ist. Beim Spielen im Wasser werden die Muskulatur gestärkt, der Gleichgewichtssinn und die Koordination geschult und motorische Fähigkeiten gefördert. Der Körperkontakt trägt außerdem zum Aufbau einer vertrauensvollen Eltern-Kind-Beziehung bei. Ein angeborener Reflex schützt den Nachwuchs zwar davor, Wasser einzuatmen und ermöglicht sogar das Tauchen. Wie lange diese Fähigkeit erhalten bleibt, kann man allerdings nicht genau bestimmen. Deshalb raten Experten der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) inzwischen davon ab, Babys beim Schwimmen unterzutauchen. Ein guter Babyschwimm-Kurs wird von ausgebildeten Aquapädagogen, Schwimmtrainern oder Hebammen mit entsprechender Qualifikation geleitet. Sie wissen, wie sich Babys behutsam an das Wasser gewöhnen, sich sicher im Nass bewegen und was ihnen besonders gut tut. Ideal, weil behaglicher und nicht so laut, sind kleinere Lehrschwimmbecken. Das Wasser sollte etwa 33 Grad betragen und nicht zu viel Chlor enthalten, die Gruppe nicht mehr als acht Kinder umfassen. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für das Babyschwimmen. Ab einem Alter von etwa drei Monaten darf die Badehose, oder besser die in vielen Schwimmbädern vorgeschriebene Schwimmwindel eingepackt werden. Jetzt kann das Baby seinen Kopf bereits ganz gut halten, erschrickt nicht mehr so schnell vor unbekannten Geräuschen und ist resistenter gegen Erkältungen. Bei Frühgeborenen sollte man mit dem ersten Schwimmen etwas länger warten, da Frühchen häufig kälteempfindlicher sind. Auf jeden Fall müssen die Frühschwimmer fit und gesund sein. Im Zweifel Rücksprache mit dem Kinderarzt halten. Wegen möglicher Keime und Viren im Beckenwasser und gegen daraus resultierende Magen-Darm-Erkrankungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), dass die Impfung gegen Rotaviren 14 Tage vor Beginn des Schwimmkurses abgeschlossen ist. Der beste Zeitpunkt für das Schwimmen liegt zwischen den Mahlzeiten. Dann ist der Magen weder zu voll noch hat das Baby Hunger. Etwa 20 bis 45 Minuten darf eine Schwimmeinheit dauern. Quengeln, Zittern oder blaue Lippen signalisieren: Ich fühle mich unwohl und muss schnell raus aus dem Wasser! Für junge Eltern hat das Babyschwimmen übrigens zwei weitere angenehme Effekte: Das Strampeln und Plantschen im Wasser machen Babys schön müde, sodass sie danach besonders lange und gut schlafen. Und auch das Duschen und Haarewaschen geht nun ohne Protest, weil die kleinen Wassernixen und Wassermänner die Angst vor dem nassen Element schnell verlieren.