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Wenn aus Paaren Eltern werden
Gegenseitige Unterstützung hilft beim Übergang
Die Schwangerschaft leitet eine neue, unbekannte, aber spannende Phase im Leben einer Frau ein.
Sie wird die Welt aus der neuen Perspektive einer werdenden Mutter kennenlernen - auch die Partnerschaft verändert grundlegend.
Verunsicherung zuerst
Schwangerschaft und Geburt verändern das Leben eines Paares gravierend und gehören daher zu einer der sensibelsten Phasen einer Partnerschaft. Neben der Freude über den Familienzuwachs treten auch Themen wie Sicherheit, Zukunftsängste sowie neue Rollen und Verantwortung stärker in den Vordergrund. Die neun Monate der Schwangerschaft bieten eine Übergangszeit, die es den Paaren ermöglicht, sich allmählich auf die anstehenden Veränderungen einzustellen. Frau und Mann müssen aber auch lernen, gegenseitig Rücksicht auf ihre neuen Bedürfnisse zu nehmen und sich gegenseitig die Zeit geben, sich an die neue Sichtweise des Partners zu gewöhnen.
Gefühlsschwankungen nehmen zu
Das schweißt zusammen und hebt die Beziehung auf eine ganz neue Ebene. Viele Paare erleben bereits die Zeit der Schwangerschaft als sehr intensiv. Neben dem freudigen Beobachten des immer runder werdenden Bauches leiden viele Männer unter den Gefühlsschwankungen ihrer Partnerin. Sie würden gerne helfen, wissen aber nicht wie. Die schwangeren Frauen hingegen fühlen sich von ihrem Partner oft unverstanden, manchmal sogar alleingelassen. Gerade in den ersten Wochen und Monaten der Schwangerschaft kann es der Frau sehr schlecht gehen - tagelange Übelkeit, Kopfschmerzen und Veränderungen des Körpers machen ihr zu schaffen. Ihr Befinden hängt von ihren Hormonen ab, darauf hat sie keinen Einfluss - das muss Man(n) akzeptieren.
Aus Mann und Frau werden Eltern
Er kann von ihr nicht erwarten, ihr bisheriges Leben wie gewohnt weiterzuleben, abends lange auf zubleiben und beim Weggehen am Wochenende auch etwas Alkohol zu trinken. Er darf sich auch unfreundliche Worte nicht so zu Herzen nehmen, sondern sollte daran denken, dass seine Partnerin das wahrscheinlich nicht gesagt hätte, wenn es ihr besserginge. Dasselbe gilt auch für die Frau. So schlecht es ihr gehen mag, sie sollte darauf achten, dies nicht am Partner auszulassen. Für besonders intime Gespräche sollte sie sich an ihre Freundinnen wenden, da es Männer oft belastet, dass sie mangels eigener Erfahrung nicht wissen, was genau die Frau meint und wie sie ihrer Partnerin in dieser Situation helfen können. In dieser Situation ist es wichtig, als Paar im Gespräch zu bleiben und sich so die Chance auf gegenseitiges Verständnis zu geben. Unternehmungen zu zweit, wie z. B. der gemeinsame Besuch der Kontrolluntersuchungen, stärken das Gemeinschaftsgefühl als Paar.
Die Schwangerschaft wirkt sich besonders stark auf den Sex in der Partnerschaft aus. Manche Frauen bekommen ganz neue Lust auf Sex, andere wollen davon nichts wissen - das hängt von den Hormonen und ihrem Wohlbefinden ab. Grundsätzlich spricht nichts gegen Sex in der Schwangerschaft, höchstens kurz vor der Geburt sollte man sich damit zurückhalten. Wichtig ist, dass man eine Stellung wählt, die für die Frau bequem ist. Beide Partner sollten allerdings respektieren können, dass der andere keinen Sex haben will. Vor allem Männer machen sich oft Gedanken darüber, ob sie wirklich mit ihrer Frau schlafen sollten - sie müssen erst mit dem Gedanken an die Schwangerschaft zurechtkommen oder befürchten, dem ungeborenen Kind schaden zu können. Selbst, wenn dem nicht so ist - Frauen sollten ebenso darauf Rücksicht nehmen wie Männer vor dem Wohlbefinden der Partnerin.
Partnerschaft verändert sich
Ist das Baby dann da, wird es die Eltern stark für sich beanspruchen. Da kommen elterliche Zweisamkeit und Erholung oft zu kurz. Auch hier empfiehlt es sich für Eltern, sich täglich Zeit füreinander zu nehmen, um sich über Befindlichkeiten, Vorstellungen und Wünsche auszutauschen. Auch ein Aufteilen verschiedener Arbeiten kann bei beiden Elternteilen für Entlastung sorgen.
Die Partnerschaft wird sich zwangsläufig durch die Schwangerschaft verändern. Es handelt sich aber meist um positive Veränderungen, die das Zusammensein langfristig verbessern. Wichtig ist, dass man sich gegenseitig mit Verständnis begegnet, über Probleme frühzeitig redet, sich gegenseitig Unterstützung gibt und dem anderen genug Zeit und Raum lässt, sich selbst in der neuen Situation zurecht zu finden.